
Novelty Structures führt hausinterne hydrostatische Tests von Druckbehältern durch, um die Integrität und Sicherheit der Behälter zu gewährleisten.
Der hydrostatische Test ist ein entscheidender Schritt zur Sicherstellung der Integrität und Sicherheit von Druckbehältern, bevor sie an Kunden ausgeliefert werden. Nachfolgend die Richtlinien für die Durchführung:
Inhaltsverzeichnis
2. Prüfung des Schweißabschlusses
3. Zerstörungsfreie Prüfung (NDT) Fertigstellungsprüfung
4. Prüfung der Mängelbeseitigung
6. Luftprüfung der Verstärkungsplatten
8. Ablauf des hydrostatischen Tests
9. Nach dem hydrostatischen Test
1. Prüfung der Stückliste
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- Überprüfen, ob alle in der Fertigungszeichnung aufgeführten Komponenten physisch am Behälter vorhanden sind.
- Sicherstellen, dass lose Teile oder später zu schweißende Teile (z. B. auf Verstärkungsplatten) aufgeführt sind.
- Alle zugehörigen Zeichnungen auf Vollständigkeit kontrollieren.
2. Prüfung des Schweißabschlusses
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- Sichtprüfung aller Schweißnähte am Behälter.
- Stumpfnähte auf gleichmäßige Kontur, sauberen Übergang zum Grundmaterial, Verstärkung, Einbrandkerben und gleichmäßige Wellen kontrollieren.
- Kehlnähte, Muffen- und Ecknähte auf Maßhaltigkeit und Gleichmäßigkeit prüfen.
- Fehler außerhalb der Toleranzen durch Nacharbeit, Schweißen und Schleifen beseitigen.
3. Prüfung der zerstörungsfreien Prüfung (ZfP)
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- Sicherstellen, dass alle erforderlichen ZfP-Prüfungen erfolgreich durchgeführt wurden.
- Einhaltung der Kontrolltabellen gemäß relevanter ZfP-Verfahren prüfen.
- Erfolgreicher Abschluss der ZfP im Vorab-Inspektionsbericht dokumentieren.
4. Prüfung der Mängelbeseitigung
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- Alle während der Fertigung erstellten Abweichungsberichte (NCRs) klären.
- Sicherstellen, dass die Beseitigung gemäß gültigem Regelwerk erfolgt ist.
- Dritte Prüforganisationen müssen Korrekturmaßnahmen prüfen und freigeben.
5. Oberflächenprüfung
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- Visuelle Inspektion der gesamten Innen- und Außenoberfläche des Behälters inkl. Düsen und Flansche.
- Auffälligkeiten wie Lichtbogenkerben oder Heftnähte beseitigen.
- Falls notwendig, Magnetpulverprüfung (MT) oder Farbeindringprüfung (PT) durchführen und dokumentieren.
6. Luftprüfung der Verstärkungsplatten
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- Alle Düsenverstärkungsplatten mit Luftdruck (ca. 1,5 bar) testen. Seifenlösung auf Innen- und Außenschweißnaht auftragen.
- Test erfolgt vor der Wärmebehandlung nach dem Schweißen (PWHT), da keine Reparatur danach erlaubt ist.
- Besonders wichtig bei dünnwandigen Behältern.
7. Messgeräte
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- Ein Druckmessgerät mit Anzeige direkt am Behälter installieren.
- Nach Möglichkeit zwei Manometer zur Fehlerkontrolle verwenden.
- Bei großen Behältern Druckschreiber einsetzen.
- Druckmessgerät sollte doppelten Prüfdruck anzeigen, aber mindestens das 1,5-fache und höchstens das 4-fache.
- Messgeräte und Schreiber mit Totgewichtprüfer oder Referenzmessgerät kalibrieren; gültige Kalibrierung am Testtag nachweisen.
8. Ablauf des hydrostatischen Tests
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- Der Prüfdruck sollte 1,3-fach des Auslegungsdrucks betragen, ggf. mit Temperaturkorrektur.
- Bei vertikaler Prüfung ist sicherzustellen, dass der Druck am höchsten Punkt den geforderten Wert erreicht.
- Der Druck wird langsam bis zur Hälfte des Prüfdrucks aufgebaut und für etwa 5 Minuten stabilisiert.
- Anschließend wird der Druck in Schritten von 1/10 des Prüfdrucks erhöht, wobei jeder Schritt für 2 bis 3 Minuten gehalten wird.
- Der Behälter wird auf dem Prüfdruck gehalten, bis alle Schweißnahtprüfungen abgeschlossen sind.
- Es wird empfohlen, den Prüfdruck mindestens eine halbe Stunde zu halten, um eine gründliche Inspektion zu ermöglichen.
9. Nach dem hydrostatischen Test
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- Der Behälter muss vollständig getrocknet und auf ein zufriedenstellendes Niveau gereinigt werden.
- Eventuell entfernte Innenteile zur Durchführung des Tests müssen wieder eingebaut oder als lose Teile mit entsprechender Dokumentation geliefert werden.
- Das Innere des Behälters auf Rückstände und Ablagerungen, die sich während der Prüfung gebildet haben, überprüfen.
- Falls eine Beschichtung vorgeschrieben ist, muss sie nach der Reinigung aufgetragen werden.
- Die Beschichtung kann außerhalb des Fertigungsumfangs liegen und einen separaten Arbeitsschritt erfordern.
- Nach Reinigung und ggf. Beschichtung sind alle entfernten Armaturen wieder einzubauen.
- Sicherstellen, dass alle Einbauten korrekt positioniert sind, falls vorhanden.
- Sobald alles wieder eingebaut ist, kann der Behälter für die Verpackung vorbereitet werden.
- Düsen, an die Rohrleitungen angeschlossen werden, offen lassen, aber gegen Eindringen von Regenwasser sichern.
- Temporäre Blindflansche aus mindestens 5 mm dicken Blechen verwenden.
- Die Blindflansche mit mindestens vier Schrauben befestigen und mit einer Gummidichtung versehen.
- Um Korrosion durch Feuchtigkeit während der Lagerung zu vermeiden, sollten einige Beutel Silicagel im Inneren des Behälters aufgehängt werden.
- Silicagel hilft dabei, die Feuchtigkeit zu absorbieren und eine trockene Umgebung aufrechtzuerhalten.
Die Einhaltung dieser Richtlinien gewährleistet, dass der Druckbehälter einer gründlichen hydrostatischen Prüfung unterzogen wird, die Vertrauen in seine Integrität und Sicherheit im Betrieb unter den vorgesehenen Bedingungen bietet.