Die Herstellung von Druckbehältern für Energie-, Öl- und Gas-, Bergbau-, Wasseraufbereitungs- und Industrieprojekte erfolgt in unseren Anlagen in der Türkei.

Die Herstellung von Druckbehältern beginnt mit einer strengen Prüfung der Rohmaterialien, gefolgt von Formgebungs-, Schweiß- und zerstörungsfreien Prüfverfahren (NDT), um die gewünschte Integrität und Sicherheit des fertigen Druckbehälters gemäß den Vorschriften zu gewährleisten.

1. Prüfung der Rohmaterialien

  • Rohmaterialien für die Herstellung von Druckbehältern werden bei renommierten Lieferanten mit entsprechender Zertifizierung bestellt.
  • Nach Erhalt wird die Abteilung Qualitätssicherung und -kontrolle (QAC) durch eine Mitteilung informiert.
  • Relevante Dokumente werden von der Einkaufsabteilung an die QAC weitergeleitet, wobei eine Kopie an die Planungsabteilung geht.
  • Die Rohmaterialien werden im Wareneingangslager aufbewahrt, mit Ausnahme von Blechen und Rohren, die getrennt im Freigelände gelagert werden.
  • Die Prüfergebnisse werden durch grüne (akzeptiert), gelbe (zurückgestellt) oder rote (abgelehnt) Aufkleber mit Initialen und Datum gekennzeichnet.
  • Zurückgestellte Artikel erfordern Klärungen mit anderen Abteilungen, und Abweichungen werden in einem Prüfbericht dokumentiert.
  • Akzeptierte Materialien erhalten einen grünen Aufkleber, während solche, die nicht den Bestell- oder Normanforderungen entsprechen, mit einem roten Aufkleber versehen werden.
  • Abgelehnte Artikel werden vom Einkauf an den Lieferanten gemeldet, und eine alternative Beschaffung wird eingeleitet.

1.1 Gewölbte Böden

  • Jede gewölbte Bodenplatte wird anhand ihres Zertifikats identifiziert 
  • Die physische Prüfung umfasst die Messung des äußeren Umfangs, des Innendurchmessers, der Dicke am geraden Flansch und der inneren Tiefe.
  • Die vom Drittschätzer bestätigte Chargennummer und Kennzeichnung werden gegengeprüft.
  • Das Zertifikat wird auf Werkstoffspezifikation, Prüfarten, Wärmebehandlung usw. überprüft.

1.2 Bleche/Rohre

  • Physikalische Maße, insbesondere die Dicke, messen.
  • Artikelkennzeichnung mit dem Zertifikat abgleichen.
  • Zertifikat gemäß Norm- und Bestellanforderungen prüfen.
  • Annahme, wenn alle Parameter übereinstimmen.

1.3 Rohrverbindungen

  • Abmessungen erfassen und mit den geltenden Normen abgleichen.
  • Artikelkennzeichnung mit dem Zertifikat gegenprüfen.
  • Zertifikat gemäß Bestellung und Normvorgaben prüfen.

1.4 Befestigungselemente und Dichtungen:

  • Stichprobenweise Maßprüfung durchführen.
  • Zertifikate mit der Loskennzeichnung abgleichen.
  • Zertifikate auf Übereinstimmung mit Bestellung und Normvorgaben prüfen.

1.5 Vorgefertigte Zylinder:

  • Zylinder identifizieren und Außenumfang, Länge und Dicke messen.
  • Abmessungen mit Zertifikat abgleichen.
  • Konformität und Eignung für zerstörungsfreie Prüfung laut Zertifikat prüfen.

1.6 Kegel:

  • Kegel anhand der Stempelkennzeichnung auf den Blechen identifizieren.
  • Abmessungen mit Vorgaben vergleichen.
  • Zertifikat auf Konformität mit Bestellung und Normvorgaben prüfen.

2. Blechumformung

2.1 Biegerichtung:

  • Die Festigkeit des Blechmantels ist in Walzrichtung höher.
  • Das Biegen sollte in Walzrichtung erfolgen. 

2.2 Vorbiegen:

  • In der Biegemaschine werden beide Enden des Mantelblechs zuerst in die gewünschte Form vorgebogen.
  • Die Endprofile werden mit einer Schablone geprüft, danach folgt das vollständige Biegen.
  • Das Biegen erfolgt in Stufen, um Längung zu minimieren und ein Nachschneiden zu vermeiden.

2.3 Schablonen:

  • Schablonen zur Profilprüfung beim Biegen entsprechen UG 29.2, mit doppelter Bogenlänge laut Tabelle UG 29.2.
  • Eine Segment-Schablone mit 20° Spannwinkel entspricht den ASME-Anforderungen.
  • Der QA/QC-Ingenieur prüft Profil und Sehnenlänge und versieht die Schablone mit dem Inspektionsstempel.

2.4 Einrichtung für das Schweißen von Längsnähten und deren Prüfung:

  • Nach dem Biegen wird die Längsnaht zum Schweißen eingerichtet, Maße werden dokumentiert. 
  • Profilkontrollen sichern die Schablonentauglichkeit, Abweichungen über Toleranz werden nachgearbeitet.
  • V-Nahtausführung gemäß Konstruktion, Gleichmäßigkeit und Fixierungen werden geprüft.

2.5 Maßnahmen zur Vermeidung von Verzug:

  • Verzugsschutz bei Längsnähten umfasst Ein- oder Auswölbungen.
  • Einseitig V-förmig doppelt geschweißte Verbindungen bei <16 mm Plattendicke, Nut innen.
  • Doppel-V-Verbindungen bei >16 mm Plattendicke, asymmetrisch mit größerem V innen.
  • Beim Innenschweißen werden an beiden Enden zwei Zentrierhilfen (Spiders) angebracht, außerhalb der Schweißzone.
  • Vor dem Ausheben der Wurzel (Back-Gouging) werden zwei weitere Steifen montiert, um das voreingestellte Maß bis D +5 mm zu halten.
  • Ein zusätzlicher Kanalsteifen über der Schweißnaht kann vor der Röntgenprüfung entfernt werden; drei Spiders verbleiben bis zur Endform des Behälters.

3. Schweißen

3.1 Allgemeine Überlegungen

    • Das Schweißen sollte von qualifizierten Schweißern nach genehmigten Verfahren durchgeführt werden.
    • Jede Schweißung birgt das Potenzial für Verzug.
    • Verformungen können durch geeignete Vorsichtsmaßnahmen minimiert werden.
    • Die Kontrolle von Verzug ist in der Druckbehälterfertigung entscheidend, wird jedoch oft in der Fachliteratur vernachlässigt.
Druckbehälterschweißen

Foto 1: Druckbehälterschweißen

3.2 Kantenbearbeitung

    • Eine ordnungsgemäße Kantenbearbeitung reduziert Verformungen erheblich.
    • Eine durchdachte Konstruktion minimiert die Schweißgutmenge und damit die Verformung.
    • Für Mantelbleche bis ca. 16 mm Dicke werden einseitig V-förmige, doppelt geschweißte Stumpfnähte empfohlen. Bei dickeren Blechen sind doppelt V-förmige, doppelt geschweißte Stumpfnähte vorzuziehen.
    • Spezifische Richtlinien zur Anwendung von V-Größen und -Winkeln sind zur Reduzierung von Verzug erforderlich.

3.3 Heftschweißen der Fugen

    • Zum Ausrichten der Fugen Heftschweißungen, Klemmen und Keile verwenden.
    • Heftschweißungen sind von qualifizierten Schweißern nach zugelassenen Verfahren, einschließlich Vorwärmbedingungen, durchzuführen.
    • Heftschweißanfang und -ende sind durch Schleifen ordnungsgemäß vorzubereiten.
    • Heftabstände von 200 bis 250 mm und Heftlängen von 25 bis 40 mm einhalten.
    • Fixiervorrichtungen bis zum Abschluss des Schweißens von der Haupt-V-Seite belassen, um Verformungen zu vermeiden.

3.4 An- und Auslaufbleche

    • An beiden Enden jeder Naht Bleche mit möglichst gleicher V-Form anbringen.
    • Dies ermöglicht einen stabilen Start vom Anlaufblech, sodass beim Erreichen des Mantels ein fehlerfreies Schweißen gewährleistet ist.

3.5 Steifen zur Kreisformhaltung

    • Verwenden Sie Winkelstahl-Spiders mit Einstellmöglichkeit zur Kreisformhaltung beim Drehen der Hülle.
    • Mindestens vier Spiders an beiden Enden der Hülle anbringen, Längsnahtbereich dabei aussparen.
    • Einen zusätzlichen Steifen über der Naht mit Voreinstellung vorsehen, um Schrumpfkräfte auszugleichen und ein akzeptables Nahtprofil sicherzustellen.

3.6 Vorreinigung der Schweißnähte

    • Vor dem Schweißen die Schweißnaht und angrenzende Bereiche (mindestens 25 mm breit) sorgfältig von Rost, Fett, Zunder oder Fremdstoffen reinigen.
    • Zur effektiven Reinigung eine Runddrahtbürste auf einer Schleifmaschine verwenden, da einfache Drahtbürstenreinigung oft unzureichend ist.

3.7 Vorheizen

    • Je nach Werkstoff des Mantelabschnitts und WPS kann Vorwärmen erforderlich sein.
    • Geeignete Hilfsmittel verwenden, um die erforderliche Vorwärmtemperatur zu erreichen.
    • Die Temperatur mit Temperaturstiften messen.

3.8 Sequentielles Schweißen

    • Bei Längsnähten gleichmäßige Spaltbreiten am Start- und Endpunkt sicherstellen.
    • Bei Nähten über 2 m Länge versetztes Schweißen in Betracht ziehen.
    • Mit dem Schweißen an einem Ende bis zu einer bestimmten Länge beginnen, dann am anderen Ende starten und den Rest fertigstellen.

3.9 Ausgleich der Schweißnähte

    • Beim Ausheben der Wurzel eine symmetrische V-Naht von beiden Seiten anstreben.
    • Die halbe Manteldicke bei asymmetrischer V-Naht von der kleinen Seite nicht überschreiten.
    • Die V-Nahtbreite darf die Konstruktionsvorgaben nicht überschreiten, der Winkel soll mindestens 10 bis 15 Grad betragen.

3.10 Abschließende Sichtprüfung

    • Nach dem Schweißen beidseitig die Fixierungen entfernen.
    • Spiders, insbesondere bei dünnwandigen Behältern, bis zur Fertigstellung beibehalten.
    • Schweißnähte beidseitig mit Innen- oder Außenschablone prüfen.
    • Auf Verzug, Oberflächengüte, Verstärkung, Profil, Einbrandkerben, Spritzer und Entfernen von Heftschweißungen prüfen.
    • Schweißnähte für zerstörungsfreie Prüfung (NDT) freigeben, wenn alle Prüfkriterien gemäß Norm oder Kundenvorgabe erfüllt sind.

4. Zerstörungsfreie Prüfung (NDT)

Qualitätskontrolle von Druckbehältern

Foto 2: Qualitätskontrolle von Druckbehältern

4.1 ZfP-Verfahren

    • Nach erfolgreicher Sichtprüfung werden die Behälternähte einer zerstörungsfreien Prüfung unterzogen.
    • Das Hauptverfahren ist die Röntgenprüfung (RT), bei schwer auswertbaren Endnähte kann Ultraschallprüfung (UT) alternativ eingesetzt werden.
    • Die Ultraschallprüfung erfolgt gemäß der Technik und den Annahmekriterien gemäß Anhang 12 der ASME Section VIII Division. (1).
    • Weitere Schweißprüfungen umfassen Magnetpulverprüfung (MPT) und Farbeindringprüfung (LPT).

4.2 Röntgenprüfung (RT)

    • Die Anforderung an die Röntgenprüfung kann je nach im Design berücksichtigtem Fugenwirkungsgrad vollständig oder stichprobenartig erfolgen.
    • Vollständige Röntgenprüfung:
      • Festgelegt in UW 11 und UW 51.
      • Erforderlich, wenn im Design ein Fugenwirkungsgrad von eins angenommen wird.
      • Verpflichtend für Stumpfnähte an Mänteln und Böden von Behältern mit tödlichen Medien.
      • Ebenfalls erforderlich für Stumpfnähte an Behältermänteln mit einer Dicke über 38,1 mm.
    • Stichproben-Röntgenprüfung:
      • Geregelt durch TPW 52.
      • Der Konstrukteur entscheidet über den Einsatz der Stichprobenprüfung basierend auf dem angenommenen Schweißwirkungsgrad.
      • Gemäß Vorschrift ist für jedes 15,2-m-Schweißnahtstück oder dessen Bruchteil ein Prüfpunkt erforderlich.
      • Die Mindestgröße des Prüfpunktes beträgt 150 mm.
      • Wenn der erste Film die Annahmekriterien (UW 51) nicht erfüllt, werden zwei weitere Prüfpunkte entfernt vom ursprünglichen Punkt durchgeführt.
      • Sind die zwei zusätzlichen Prüfpunkte in Ordnung und wird der ursprüngliche Punkt repariert und neu geröntgt mit akzeptablem Ergebnis, gilt die Schweißnaht als akzeptiert.
      • Fällt einer der zusätzlichen Prüfpunkte durch, muss die gesamte durch diesen Punkt repräsentierte Schweißnaht vollständig geröntgt werden.
      • Annahmekriterien für lineare Fehler gemäß UW 51, für runde Anzeigen gemäß Anhang 4.

Diese ZfP-Verfahren sichern die Integrität der Schweißnähte und ermöglichen einen sicheren und zuverlässigen Betrieb des Druckbehälters. Die Wahl zwischen Voll- und Stichprobenprüfung hängt vom Design und dem angenommenen Wirkungsgrad der Schweißverbindung ab.

5. Was bietet Novelty Structures an
?

Novelty Structures bietet die Fertigung von Druckbehältern gemäß ASME-Richtlinien an.

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