Die Natur der Feuerverzinkung erfordert besondere Konstruktionsüberlegungen bei Stahlkonstruktionen, um eine effektive Beschichtung der Materialien zu gewährleisten.

1. Einführung

Es ist wichtig, den Korrosionsschutz von Stahlgegenständen bei der Planung zu berücksichtigen. Die wichtigsten Faktoren, die bei der Planung einer Feuerverzinkung von Stahlkonstruktionen zu berücksichtigen sind, sind die Auswirkungen des Designs auf die Sicherheit während des Prozesses, die Qualität der Beschichtung und die Ästhetik.

Beim Entwurf einer Struktur, die feuerverzinkt werden soll, ist zu beachten, dass die Bauteile in ein Bad mit geschmolzenem Zink bei einer Temperatur von bis zu 450 °C eingetaucht und wieder herausgezogen werden.

2. Konstruktive Details
  • Modulare Konstruktionsmethoden führen häufig zu wirtschaftlichen Vorteilen in der Herstellung und Montage durch vereinfachtes Handling und Transport.
  • Schweißnähte sollten durchgehend und frei von übermäßiger Porenbildung oder Lochfraß sein. Schlacke vom Elektrodenschweißen lässt sich nicht gut durch Säurereinigung entfernen und muss vor dem Verzinken beseitigt werden.
  • Die bei Brennschnitten entstehende Hitze verändert die Oberflächeneigenschaften des Stahls. Wenn diese Bereiche nicht gründlich geschliffen werden, entsteht eine dünnere Zinkschicht.
3. Abmessungen
  • Die Größe der Bauteile sollte den Abmessungen der Verzinkungsbäder entsprechen.
  • Bauteile, die größer als das Zinkbad sind, können in einigen Fällen durch sogenanntes „Doppeltauchen“ verzinkt werden. Wenn dies korrekt durchgeführt wird, ist der Korrosionsschutz durch Doppeltauchen gleichwertig mit dem einer einfachen Tauchung.
4. Verformungen
  • Verformungen und Verzüge lassen sich durch die Verwendung von symmetrischen Profilen und solchen mit gleicher Materialdicke bei geschweißten Konstruktionen minimieren.
  • Verwendung von versteiften Profilen, insbesondere bei nicht abgestützten Bauteilen mit einer Dicke von weniger als 3–4 mm.
  • Ausgewogene oder sequenzielle Schweißtechniken zur Minimierung von Spannungen.
  • Große, offene Konstruktionen, dünnwandige Wannenprofile und rechteckige Tanks erfordern temporäre Aussteifungen, um Verformungen beim Feuerverzinken zu vermeiden.
5. Entwässerung und Entlüftung
  • Große, offene Konstruktionen, dünnwandige Wannenprofile und rechteckige Tanks können temporäre Querverstrebungen benötigen, um Verformungen beim Feuerverzinken zu verhindern.
  • Externe Versteifungen, angeschweißte Laschen und Stege an Stützen und Trägern sowie Laschen in U-Profilen sollten mit abgeschnittenen Ecken ausgeführt werden. Die dadurch entstehenden Öffnungen sollten so groß wie möglich sein, ohne die strukturelle Festigkeit zu beeinträchtigen.
  • Geschlossene Hohlprofile dürfen niemals Teil einer Konstruktion sein. Solche Abschnitte sollten durch offene, auf Gehrung geschnittene Verbindungen miteinander verbunden werden.
  • Entlüftungsöffnungen sind an jedem geschlossenen Ende erforderlich, entweder in der Endplatte oder im Profil selbst.
  • Bei überlappenden Flächen, die durchgehend verschweißt wurden, sollten Bohrungen angebracht werden.
6. Fazit

Eine frühzeitige Abstimmung zwischen Verzinker, Hersteller und Konstrukteur ist entscheidend, um optimale Ergebnisse im Verzinkungsprozess zu erzielen. Durchdachte Konstruktionsdetails, die den Zugang und das Abfließen von geschmolzenem Zink ermöglichen, verbessern die Qualität und das Erscheinungsbild der Beschichtung.

Für vollständigen Schutz muss das geschmolzene Zink alle Oberflächen eines Bauteils ungehindert erreichen können. Bei Hohlprofilen oder internen Kammern gewährleistet die Verzinkung auch der inneren Oberflächen, dass keine verdeckte Korrosion im Betrieb auftritt.

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