Förderanlagen werden im Allgemeinen verwendet, um Materialien von einem Ort zum anderen zu transportieren. Abhängig von der Fördermethode gibt es vier Hauptkategorien von Förderanlagen.

1. Gurtförderer

Das kontinuierlich bewegte Förderband, vermutlich eine der am weitesten verbreiteten Förderarten, wird häufig zum Transport von Materialien sowohl in horizontaler Richtung als auch an Steigungen oder Gefällen eingesetzt. Ein Gurtförderer besteht aus fünf Hauptkomponenten:

  1. Der Gurt: Diese Komponente dient als dynamische und tragende Oberfläche, auf der das Fördergut transportiert wird.
  2. Die Tragrollen: Diese Komponenten stützen sowohl den Trag- als auch den Rücklauf des Gurtes.
  3. Die Trommeln: Trommeln unterstützen den Gurt, ermöglichen seine Bewegung und regulieren die Spannung.
  4. Der Antrieb: Der Antriebsmechanismus überträgt Energie auf eine oder mehrere Trommeln, um den Gurt und das Fördergut in Bewegung zu setzen.
  5. Die Konstruktion: Diese Struktur stützt und richtet Tragrollen und Trommeln aus und trägt die Maschinen, die das Fördersystem antreiben.
Gurtförderer

Foto 1: Gurtförderer

Nahezu alle Gurtförderer für Schüttgüter verwenden mit Gummi beschichtete Gurte, wobei das innere Tragegewebe die erforderliche Zugfestigkeit liefert. Das Tragegewebe wird durch Gummischichten geschützt, deren Dicke je nach Anwendung variieren kann.

Gurtförderer können Materialien mit sehr unterschiedlichen Förderleistungen transportieren, von wenigen Kilogramm pro Minute bis zu mehreren Tausend Tonnen pro Stunde. Sie sind für eine große Bandbreite an Materialien geeignet. Allerdings kann die Stückgröße durch die Gurtbreite begrenzt sein, und die Förderung staubiger Stoffe kann problematisch sein. Feuchte oder klebrige Schüttgüter erfordern besondere Vorsicht, und der Betrieb bei hohen Temperaturen sollte mit Bedacht erfolgen. Einige Materialien können mit dem Gummi des Gurtes reagieren, weshalb eine spezielle Beschichtung notwendig sein kann.

Die maximal zulässige Steigung eines Gurtförderers hängt im Wesentlichen von den Eigenschaften des Fördergutes ab.In der Praxis sollte der Neigungswinkel etwas unter dem empfohlenen Maximalwert liegen.

Standard-Tragrollenwinkel liegen üblicherweise bei 0°, 20°, 35° und 45°. Der Übergabewinkel ist materialspezifisch und mit dem dynamischen Schüttwinkel vergleichbar.  

Der Energiebedarf eines Gurtförderers hängt von vielen Faktoren ab, darunter das Förderprofil, die Art der Antriebstrommeln, Gurtspannungen, Gurtgeschwindigkeit und der Abstand der Tragrollen. 

2. Schneckenförderer

Ein Schneckenförderer besteht typischerweise aus einer großsteiligen Stahlschnecke, die auf einer Welle montiert ist und durch Lager in einer U-förmigen Rinne gehalten wird. Durch die Rotation der Schnecke wird das Material durch den unteren Teil der Windung nach vorne geschoben und durch Öffnungen im Rinnenboden oder am Ende ausgetragen. Bei sachgemäßer Verwendung arbeitet dieser Förderertyp sehr effizient und kostet oft nur etwa die Hälfte anderer Förderarten. Ein Schneckenförderer zeichnet sich durch einfache Wartung, kostengünstigen Ersatz und die Möglichkeit zur staubdichten Ausführung aus, was ihn für viele Anwendungen zur bevorzugten Lösung macht.

Schneckenförderer aus Edelstahl

Foto 2: Schneckenförderer

Schneckenförderer können auch ansteigend betrieben werden, wobei die Förderleistung mit zunehmender Steigung deutlich abnimmt. Eine Schnecke mit Standardsteigung und 15° Neigung erreicht etwa 70 % ihrer horizontalen Förderleistung. Bei 25° Neigung sinkt die Leistung auf 40 %, bei 45° bewegt sich das Material nur noch langsam entlang des Rinnenbodens. Bei steilen Steigungen kann die Schnecke enger gewickelt und die Rinne als Rohr ausgeführt werden, um Leistungsverluste zu minimieren. Selbst bei verstopfter Aufgabe erreicht ein solcher Förderer bei 45° noch etwa 50 % seiner horizontalen Kapazität.

Zulässige Beladung und Drehzahl der Schnecke richten sich nach den Eigenschaften des Fördergutes.
Leichte, frei fließende, nicht abrasive Materialien können die Rinne stärker füllen und erlauben höhere Drehzahlen als schwere oder abrasive Stoffe.  

3. Kettenförderer

Kettenförderer verwenden durchgehende Ketten, die sich über die gesamte Länge des Förderers erstrecken. Sie übertragen die Zugkraft der Antriebseinheit und tragen in bestimmten Fällen das gesamte Gewicht des transportierten Materials. Das Material kann direkt durch die Ketten transportiert werden – entweder durch Mitnehmer, die von den Ketten geschoben oder gezogen werden, oder durch spezielle an den Ketten befestigte Anbauteile. Die Bezeichnung der Förderertypen ergibt sich häufig aus der Art des Anbauteils, zum Beispiel Plattenbandförderer, Mitnehmerförderer oder Schleppkettenförderer.  

Kettenförderer-Fertigung

Foto 3: Kettenförderer

Kettenförderer eignen sich besonders gut für Systeme, die eine vollständige Einhausung erfordern – was entscheidend für die Staubkontrolle ist – sowie für Anwendungen, bei denen der Querschnitt des Förderergehäuses möglichst gering gehalten werden muss. Sie sind auch ideal für Systeme, bei denen Material an mehreren Stellen entlang desselben Förderers be- oder entladen werden soll, horizontale und vertikale Strecken kombiniert werden oder Materialien bei hohen Temperaturen zu handhaben sind.

4. Becherwerke

Ein Becherwerk ist ein Förderer, der für den Transport von Schüttgütern in vertikaler oder geneigter Richtung ausgelegt ist. Es besteht aus einem endlosen Gurt, einer Kette oder mehreren Ketten, an denen Becher befestigt sind, sowie aus Kopf- und Fußstationen und einem tragenden Rahmen oder Gehäuse. In den meisten Fällen ist es kostengünstiger, das Material zunächst horizontal zu fördern, es separat anzuheben und dann erneut horizontal zu transportieren, als alle diese Aufgaben mit einem geneigten Becherwerk gleichzeitig zu erfüllen.

Vertikale Becherwerke lassen sich in vier Hauptgruppen unterteilen, je nach Förder- und Austragungsverfahren. Bei Zentrifugalentleerungs-Becherwerken erfolgt die Materialaustragung durch Zentrifugalkraft. Diese Becherwerke verfügen über Becher, die in regelmäßigen Abständen an einer Kette oder einem Gurt befestigt sind und typischerweise mit einer Mindestgeschwindigkeit von 76 m/min betrieben werden. Die maximal verarbeitbare Korngröße beträgt in der Regel 50 mm.

Becherwerk-Fertigung

Foto 4: Becherwerk

Kontinuierliche Becherwerke entladen das Material durch Schwerkraft. Die Becher sind Rücken an Rücken an einer durchgehenden Kette oder einem Band montiert und laufen mit einer Geschwindigkeit von 36,6 bis 38,1 m/min. Diese Becherwerke sind für Materialien mit einer Korngröße von 50 bis 100 mm geeignet.

Becherwerke mit Zwangsentleerung sind eine Variante mit beabstandeten Bechern, bei denen die Becher durch Umlenkrollen umgekippt werden. Die Becher werden lange genug über dem Auslauf gehalten, um eine vollständige Entleerung durch Schwerkraft zu ermöglichen. Diese Förderer laufen mit Geschwindigkeiten von höchstens 36,6 m/min und werden typischerweise für klebrige Feststoffe eingesetzt.

Gelenk- oder Schwenkbecherwerke sind für einen geschlossenen Umlauf in einer vertikalen Ebene ausgelegt. Sie bestehen aus einer Reihe überlappender Becher, die schwenkbar zwischen Kettensträngen aufgehängt sind. Dazu gehören Führungsschienen, Umlenkräder, ein Antriebssystem sowie eine Kippvorrichtung zur Entleerung der Becher.

Novelty Structures liefert Förderanlagen für verschiedene Projekte im Bereich der Materialhandhabung.

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